Danke John! – 05.09.2012

Nun also ist er da, der Tag auf den ich solange hingefiebert hatte und der jetzt zu einem gewöhnlichen Autoreisetag für mich wird.

John Cage wäre heute 100 Jahre alt geworden und an seinem 60ten Geburtstag fand das münchner Olympiaattentat statt. Außerdem ist der 15 Todestag von Georg Solti und Mutter Teresa … traurig das alles.

Aber der Cage-Walk (auch dieser virtuelle) ging ja vom Tod zum Leben und so gibt es (neben den offiziellen Termin, z.B. in Halberstadt oder Kloster Neuburg), eine Aktion die ich als besonderes Geburtstagsgeschenk an John Cage verstehen möchte: Reconstructing Future in München (auch wenn heute leider keine Performance ist … wegen dem Tod …)
„‚Reconstructing Future‘ verweist einerseits auf den Verlust einer 1972 möglichen Zukunft. Auf der anderen Seite macht sie bewusst, dass die gesellschaftliche Wirklichkeit relativ und verhandelbar ist.“

Ja der Tod hat uns 20 Jahre später auch den Sympatischen Menschenfreund Cage genommen, aber er hat uns gezeigt, das jede Wirklichkeit relativ und verhandelbar ist und das kann auch heute noch wirken.

Danke John!

(c) Reconstructing Future 2012

 

Was tue ich gern UND Kann es auch wirklich gut?

Oh je, das ist eine schwere Frage, wer kann beurteilen was ich kann? Kann ich das selber und was heißt gerne tun?

Es fehlt mir jedenfalls noch die dritte Dimension: Und was gibt mir Kraft. Denn was nutzt mir eine Tätigkeit die ich gut kann und gerne tue, wenn sie mir so viel Kraft raubt, dass keine Zeit zum Leben bleibt. Denn ja auch das Leben braucht seinen Platz. Die Frage für heute, passt ganz gut dazu.

Ich bin eine Improvisationskünstler, aber tatsächlich raubt mir das improvisieren viel Kraft. Die Routine und das „Haben“ sind hier oft bessere „Brötchengeber“ (Cash Cow) doch genau damit habe ich Schwierigkeiten, so bin ich gezwungen ein Leben in der Balance zu halten. Zwischen Flow (dem schönen Gefühl beim freien Improvisieren), Kraftanstrengung (dem Gefühl das sich beim öffentlichen Auftritten zum Flow mischt) und Frustration (dem Gefühl, wenn von den Improvisationen keine „vorzeigbaren Objekte oder Werke“ übrig bleiben oder ich nicht die Kraft (die Fähigkeit?) habe aus den Fotos, Gedichten, Texten und Ideen etwas vorzeigbares auszuwählen … ich will das alles dokumentiert ist, aber wer liest das und fühle mich (oft) unfähig zu entscheiden, was nun wirklich das „Beste“ oder „Vorzeigbarste“ ist … Tatsächlich kann der Zufall hier ein Ausweg sein … mal sehen wie weit man damit kommt.

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Hier die letzte Frage (vorerst, denn vielleicht werde ich das Ganze nächstes Jahr neu auflegen?) „Wieviel Zeit sollte man mit Lesen von Wissen und wieviel mit eigenen Experimenten zubringen (%-Anteil) ?“

Trackbacks & Pingbacks 1

  1. From Cage Walk 2012 - Fragen on 05 Sep 2012 at 13:05

    […] Es gibt daher keine Abkürzung. Wenn sich eine Idee als der große Wurf herausstellt, dann eben durch die Verifizierung, das tatsächliche ausprobieren und sich bewährt haben. Es bleibt also die Frage, hätte man “irgendwie zweigleisig” fahren können, also das eine neben dem anderen Ausprobieren und sich dann für das Beste entscheiden. Bei Beziehungen ist das wohl eher schwierig und auch im Bezug auf das eigene Leben schwer umsetzbar, ein Leben auf Probe gibt es nicht. Was einem aber helfen kann, ist das Gefühl, das nichts für immer so sein muss wie es jetzt ist (vergleiche Reconstructing Future). […]

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