Cage – Käfig

Während ich das schreibe läuft ‚Koyaanisqatsi – Life out of Balance‘, stürmt auf mich ein. Bin ich schon wieder soweit?

Ist das die Mitlifecrisis? Wer weiß?

Doch der Weg von Cage, mit einem Lächeln zu ertragen, ja zu genießen scheint so erstrebenswert … doch was wissen wir eigentlich davon?

Wir wissen das er Zen bei Daisetz Teitaro Suzuki studierte. Kann man Zen studieren?

Zen ist eine gottlose Spiritualität und doch ist sie spirituell, d.h. Irrational, beziehungsweise nicht vom Geist erfassbar.

Mein Lieblingswitz dazu: „zwei Rabbiner diskutieren die halbe Nacht, dann kommen sie zu dem Schluss, dass es Gott nicht geben kann. Bald darauf gehen sie schlafen. Am nächsten Morgen steht der eine auf und verrichtet seine Gebete. Was soll den das, fragt darauf der andere, wir sind doch übereingekommen, dass es Gott nicht gibt. Darauf der Andere: Was hat das den mit Gott zu tun.“ (nach Comte-Sponville, „Was Atheisten glauben“)

Für mich sind das tatsächlich zwei Ebenen: Glauben (heißt nicht nur „nicht wissen“ sondern in der Form des „Glaubens“ „Nicht wissen können“ „Nicht wissbar“) und eine Rituelle Praxis, die ja auch im Zen vorhanden ist, bzw. den Zen nicht stört (vergl. Laughtears).

Das Lachen über das Paradoxe, entspricht nicht dem Lachen über das paradox Erscheinende, das aus dem Unverständnis den „Dingen“ gegenüber erwächst, also dann wen die nicht als das wahrgenommen werden was sie sind, sondern die sofort in Kategorien gefasst werden: Brauchbarkeit, Leistung, Schönheit, Erholung, Koyaanisqatsi

Das Lachen über das Paradoxe, lehrt uns Demut und hilft uns das Leben so anzunehmen wie es ist (Nichi nichi kore ko nichi).

Und das kann der Gläubige genau so wie der Atheist, manchmal erscheint es aber, das die Atheisten noch verbissener weg schauen wenn es paradox wird.

Ich habe von Luhmann gelesen, dass er den Teufel definiert hätte, als das Prinzip das uns glauben machen will, dass alles was ist, bzw. relevant ist für uns, von uns erkannt werden kann. Oder kurz: Zu unserem System gehört.

Wer das behauptet raubt den Gläubigen ihre Grundlage und muss deshalb von ihnen verteufelt werden. Gleichzeitig bleibt der so Verteufelte im System gefangen, ja er stellt auch die Frage, ob es etwas außerhalb des Systems geben könnte, nicht mehr. Er verhält sich damit, in Umkehrung der Verhältnisse, so wie Galileis Widersacher in „Das Leben des Galilei“ von Brecht: Es wird darüber diskutiert, dass es keinen Sinn hat in das Fernrohr „Glauben“ zu blicken.

Doch das was dort zu sehen ist, gefällt den Gläubigen auch nicht, denn es zeigt  – Nichts

Nichts außer der Möglichkeit, das noch etwas sein könnte … aber was?

Und was finden wir bei Cage?

Das Nichts existiert gar nicht, bzw. es ist für uns nicht greifbar.

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