Cage Walk – reloaded

Mein Besuch bei der Cage-Orgel am 19./20.08.2011 wird hier nun einige Beiträge erzeugen …

Vorab: die Transformation des Transformators

Die Pension am Burchardi Kloster hat zwar einen Zugang auf der Seite wo sich das Burchardi Kloster befindet (hier geht es durch eine Videothek, die gleichzeitig die Rezeption ist…), aber die Zimmer (zumindest die mir bekannten) sind nicht auf dieser Seite des Hauses.

Dennoch hörte ich in der Nacht (ich schlafe meist bei geöffnetem Fenster) hörte ich ein Brummen. Zunächst erfreute ich mich daran, doch in der Phase des Einschlafens begann es mich zu nerven und so musste ich das Fenster schließen. Ich bedauerte die Anwohner der Orgel, die tagein, tagaus diesem Brummen ausgesetzt sind (seit dem letzten Klangwechsel ist ein starker Bass dabei, der nun 70 jahrelang zu hören sein wird).

Als ich am nächsten Morgen um die Pension herum ging, um noch mal zur Orgel zu gelangen stellte ich fest, das das Brummen lauter wurde, je mehr ich mich von der Orgel weg bewegte. Gab es hier irgendein Resonanzphänomen, verursacht durch den Plattenbau gleich bei der Pension? Zu meinem Erstaunen stellte ich fest, das Brummen stammte nicht von der Orgel, sondern von einem Transformatorenhäuschen.

Ich habe ja nicht das absolute Gehör und doch ist das Trafo-Brummen dem derzeitigen Orgelklang gar nicht so unähnlich (die Basstöne liegen um die ca. 65 Hz und 70 Hz, der „Oberton“ bei einem Vielfachen von ca. 52 Hz; Der Trafo müsste mit verschiedenen Obertönen des 50 Hz Grundton brummen, so genau weiß ich das nicht), je nachdem wie genau der Ton der Orgel abgestimmt ist, könnte der Orgelklang also als „trafoähnlich“ bezeichnet werden.

Fazit: Es ist nicht Alles Cage was brummt und den Anwohnern von Trafostationen wird mehr zugemutet als den Anwohnern der Kirche, wobei die psychische Komponente nicht unerheblich sein dürfte. (Vermutlich würden die Mitglieder des Cage-Orgel-Vereins im Schlaf hoch schrecken, wenn der vertraute Klang plötzlich nicht mehr zu hören wäre, während Anwohner mit Geräten im Stand By das Brummen gar nicht wahrnehmen, weil ihre heimischen Trafos schon viell länger so etwas wie das  „längste Musikstück“ der Welt von sich geben.)