Cage Walk – Was ist das?

Wenn man im Internet die Begriffe Cage und Walk zusammen sucht, erhält man unter anderem den Treffer „John Cage – Water Walk“ ein Musikvideo bei youtube. Denn obwohl Cage in seinem Stück  0′00″ , es den darstellenden Künstlern freistellt, welche Aktionen sie während des Stückes durchführen, ist die Verbindung von „Pilgerreise“ und Cage nicht unmittelbar aus seinem Werk abzuleiten.

Dennoch ist der Weg des Zen sehr gut mit einer „spirituellen Wanderung“ vereinbar. Und auch die Umstände des Walk, geplante Zufälle, Unabwägbarkeiten (Unabwegbar = es muss der Weg begangen werden und kann nicht im Vorhinein schon als richtig oder falsch abgewogen werden.)

Cage ist ein Zumutung! Und doch als ich 1989 bei Ulrich Dibelius das erste mal von Cage hörte (kurz zuvor hatte ich mich mit Zen beschäftigt, sonst wäre es wohl nicht verständlich) und dann bei den „zufälligen Begegnungen“ mit seinen Werken (besonders 1992, kurz vor seinem Tod bei der genialen Cage-Ausstellung und Konzertserie in der „Neuen Pinakothek“ in München), war es als hörte ich etwas „befreiend bedeutsames“ das mich inne halten ließ.

Cage schein nichts zu wollen (und das ist ja die Intention seiner Kompositionstechnik) und doch fordert er „Alles“ – d.h. er kann nur verstanden werden, wenn man sich beim ören ganz auf ihn einlässt, im hier und jetzt, ohne Geschichte, ohne Planung für die Zukunte.

In derjüngsten Zeit scheint mir das am Besten in der Aufnahme von Four Five im Essl Museum Aufnahme entzückt mich immer wieder (obwohl die Cage-Kenner jetzt wahrscheinlich aufstöhnen, Cage darf nicht auf genommen werden! Er selber meinte aber, als ihn jemand fragte „Warum geben sie ihre Werke auf Platte heraus, sie wettern doch dauern gegen Plattenaufnehmen“, „Das Leben ist voller Widersprüche, das macht mir aber nichts aus, im Gegenteil“)

Wichtig wäre noch zu erwähnen, das Cage die Zufallsmethoden nicht auf seinen Alltag angewendet hat, es gibt Methoden um zu Komponieren und es gibt Methoden um einen kleinen Fisch zu braten, beide sollten wir nicht verwechseln.

Deshalb ist der Cage-Walk auch ein Kunst-Projekt und keine Lebensaufgabe.

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